Titel: „Louise Bourgeois“, Text Portrait von Ralph Ueltzhoeffer, Digitalprint (C-Print) auf Fotopapier auf Aludibond aufgezogen. (90 x 130 cm). Courtesy A. Poe, Blum Roberts, Exhibition No. 188-A, Ralph Ueltzhoeffer.
Louise Bourgeois, Portrait – Textportrait: Ralph Ueltzhoeffer 2011 [DE] (Text: 29.08.09, Quelle: Wikipedia.org) Biographie: Louise Bourgeois (* 25. Dezember 1911, Paris) ist eine französische Bildhauerin. Sie lebt und arbeitet seit 1938 in New York. Schon als Kind fertigte Louise Bourgeois in der elterlichen Restaurierungswerkstatt in der Nähe von Paris Zeichnungen zur Ergänzung fehlender Teile an […] Texte zur Kunst (27.06.12) Man könnte gleichzeitig an einen auf die Wand projizierten Film denken. Ich möchte noch einmal auf Ihre „Leuchtkäfer“-Arbeit zurückkommen. Unabhängig davon, wie hier die Farbwirkung zustande gekommen ist – wesentlich erscheint mir die Tatsache, daß Sie der Eigenart dieser Kreatur zu ihrem Ausdruck verholfen haben. Ich meine, die Art und Weise ihres „In-Erscheinung-Tretens“ ist eins zu eins auf Papier gebannt. Und dabei bleibt das Tier in seiner Ganzheit unversehrt. Es wird hier weder präpariert noch mikroskopisch inspiziert oder seziert: im Gegenteil… es produziert sogar sein eigenes Bild. Von Rosemarie Trockel stammt der Satz: „Jedes Tier ist eine Künstlerin“. Gibt es eine Verbindung zur „Werkestatt des Demiurgen“ ? Ich meine, steht die platonische Idee des Demiurgen, des Weltbildners nicht in totalem Gegensatz zu diesem Leuchtkäfer, der sein eigenes Bild gestaltet? Das sind einfach drei unterschiedliche Erscheinungen: der Schäferhund, die Koralle, der Frosch (im Glas). Ich sehe den Demiurgen nicht negativ. Im Grunde genommen – auch wenn ich andere Arbeiten von mir mit einbeziehe – weiß man nicht so genau, wer hier der Demiurg eigentlich ist, und es stellt sich natürlich die Frage, in welchem Maße der Mensch nicht auch Demiurg ist – als Gestalter. Der Demiurg könnte auch der Künstler selber sein. Das wäre ein dritter Aspekt. Ja, das könnte man spaßeshalber so sehen. Ich glaube, daß bei den Schwamm-Arbeiten der Künst-ler-Demiurg am Werk war. Mir scheint, Sie haben mit diesen Schwämmen regelrecht plastische Gebilde geschaffen. Ja, die sind gebaut. Einer von ihnen hat eine eher figura-le Anmutung, ein anderer erinnert mehr an eine Säule, ein dritter sieht aus wie eine Pyramide. Diese Schwäm-me sind j a im übrigen sehr ursprüngliche, einfach strukturierte Lebewesen, deren Körpergestalt in starkem Maße von den äußeren Bedingungen abhängt. Diese Konfigurationen existieren aber nur als Foto; oder gibt es sie noch in dieser Form – als Objekt? Alle inszenierten Dinge sind nur für die Kamera arrangiert, auch die „Kapitänsbäume“. Ich hatte angenommen, hier handele es sich um eine typische, wenngleich etwas altertümlich anmutende Form naturkundlicher, musealer Präsentation. Was ist das denn eigentlich – ein Kapitänsbaum? Das war Brauch unter Kapitänen. Man nahm sich von jedem Kontinent, von jedem fremden Hafen, der angelaufen wurde, ein Souvenir in Form eines präparierten Vogels mit. Der wurde in der Kajüte oder zu hause auf einen kleinen Baum gesetzt. Mit der Zeit entstand so, je nach Verlauf der Reisen, eine sehr spezielle, nach persönlichen Kriterien zusammengesetzte Gemeinschaft von Vogelarten.