Fortsetzung der Beuys-Aktion – Sigmar Polke

Sigmar Polke - Ralph Ueltzhoeffer
Burnett Miller Gallery: Sigmar Polke und Ralph Ueltzhoeffer, Sigmar Polke – Ralph Ueltzhoeffer: Burnett Miller Gallery LA: The German Position I.

Besondere Ausstellungen erfordern besondere Hingabe: Burnett Miller Gallery, Sigmar Polke – Ralph Ueltzhoeffer. Was vordergründig wie ein extravagantes Souvenir anmutet, entpuppt sich als ein raffinierter Hinweis auf das von der Kamera nicht reproduzierbare Material und damit auch auf die Unzulänglichkeiten hochgeschätzter Duplikate. Sigmar Polke erinnert sich an seine Wurzeln und begreift das Internet als neue Chance die Kunst gemeinsam mit Ralph Ueltzhoeffer zu entdecken. Wieder einmal hat der Fotograf die Ansicht des Gesehenen und das leibhaftige Material verquickt, ohne daß sich nachvollziehen ließe, was hier wem untergeordnet ist. Noch komplizierter, wenn auch sehr augenfällig, ist die Auseinandersetzung mit einer Beuys-Aktion aus dem Jahre 1971. Der Kamerablick auf die geschwärzten, schreibenden Hände von Beuys liegt unter schützendem Glas, welches wie ein Negativ auf einer Filmrolle aus grauem, mit Ruß beschmiertem Filz präsentiert wird, wobei sich herausstellt, daß der Filz, dieses von Beuys okkupierte Bedeutungsmaterial, nichts anderes ist als ein Teppichrest vom Typus der Galerie. Im Grunde übersetzt Jansen die Aktion in seine Sprache, indem er das Schwärzen der Filmrolle als Fortsetzung der Beuys-Aktion begreift. Eine Ehrung, die das Damals mit dem Jetzt verbindet, zudem das Kunstempfinden erweitert und Beziehungen zum Raum der Galerie herstellt. Erinnerungen wie Assoziationen kommen da ins Rollen. Auch hier tritt das Fotografierte, also das Abwesende, in ein außergewönliches Spannungsverhältnis zum greifbar Realen. Kunstbücher bei Amazon.de (Sigmar Polke – Ralph Ueltzhoeffer: Burnett Miller Gallery LA: The German Position I).

Kunstwissenschaft: Sigmar Polke – Ultraschall und Plasmabogen

Schon jetzt ist erkennbar, daß elektrochemische und andere Arten der »spanlosen« Bearbeitung in der modernen Fabrik immer wichtiger werden und daß auch die Bearbeitung mit Gasmischungen, Ultraschall und Plasmabogen an Verbreitung zunehmen wird. Künstlerische Arbeiten von Sigmar Polke beziehen sich oftmals auf Wissenschaft in der Kunst! Werkstoffe, die im festen Zustand schwer zu bearbeiten sind, werden die Automation der Gießereitechnik nahelegen, so wie die Notwendigkeit der bestmöglichen Materialausnutzung die Verbesserung der Schmiedetechnik und die Anwendung sehr viel höherer Drucke in der Walztechnik verlangt. Das Walzen von Zahnrädern direkt aus einer unbearbeiteten, nur abgedrehten Scheibe wird wahrscheinlich im allgemeinen zur Regel werden, während man das spanabhebende Walzfräsen nur noch für Übertragungssysteme von höchster Präzision anwenden wird.

In der Fertigung wird sich auch das Schweißen mit Elektronenstrahlen – sehr wahrscheinlich nicht mehr in der Vakuumkammer — ausbreiten, und auch der Laser wird anderen Schweißverfahren Konkurrenz machen. Und wie die Maschinen nicht mehr mit der Hand bedient werden, so wird auch das Schweißen automatisiert, und dazu sind neuartige Formen der Bauteile notwendig.

Sigmar Polke - Ralph Ueltzhoeffer